donderdag 28 april 2011

Wijze Woorden van de Oostenrijkse schrijver Johann Nestroy (1)

Johann Nepomuk Nestroy in 1834, geschilderd
door Franz Schrotzberg (1811-1889).

Ich hätt' sollen gar nicht in d'Wirklichkeit kommen; solang ich noch ein Traum meines Vaters, eine Idee meiner Mutter war, da kann ich recht eine charmante Idee gewesen sein; aber so viele herrliche Ideen haben das, wenn s'ins Leben treten, wachsen sie sich miserabel aus.


 Ich habe zu viel Erwachsene kennen gelernt, die der Nachsicht bedürfen, als dass ich je mehr gegen die Kinder streng sein könnte. Den Kindern geschieht ohnedem viel Unrecht. Ist das nicht schon Unrecht genug, dass man sie für glicklich hält? Und sie sind es so wenig wie wir, sie haben in ihren Kinderseelen alle Affekte, eine Sehnsucht die sie mit Täuschungen, eine Eitelkeit die sie mit Kränkungen, eine Phantasie, die sie mit Wauwaubildern quält, und dabei haben sie nicht die Stütze der Vernunft, die uns wenigstens zu Gebot steht wenn wir sie auch nicht gebrauchen. Wir finden ihre Leiden klein, ohne zu bedenken, wie kleinlich wir oft in unseren Leiden sind. Wir finden das kindisch, wenn das Kind sich kränkt über einen hinuntergefallenen Apfel, und wie viele Erwachsene sind oft in Verzweiflung über ein gefallenes Papier.


Viel lernen und nachher viel wissen, das ist keine Kunst, ich habe nichts gelernt und weiss doch eine Menge, da kann man von Kunst reden.

Was die Leute denken werden? Gewiss nicht viel, schon deswegen, weil die denkenden Leute die wenigsten sind.

Man soll die Verirrungen des Geistes nicht für ein Bedürfnis des Herzens halten.

Die meisten verdienen den Namen Liebhaber desstwegen, wei; s'ausser der Lieb gar nix haben.

Die Ehen werden im Himmel geschlossen. [. . .] darum erfordert dieser Stand auch meistens eine überirdische Geduld.

Verdoppeln lässt sich das Glück nur wenn man es teilt.

Wenn die Dummheit in der Regel mehr Glück als die Weisheit hat, so ist es eigentlich schon eine halbe Dummheit, wen man nach Weisheit trachtet. Und wie oft hat der  Gescheite Momente, wo er sich wünscht, recht dumm zu sein; der Dumme hingegen wünscht sich nie,  gescheit zu sein; er glaubt es ohnedem, dass er es ist, und in dieser Leichtfedrtigkeit liegt schon eine Art Glückseligkeit, währenddem das Vielwissen zu gar nix ist, als dass es einem Kopfweh macht.

Glücklich sein ist bei weitem nicht das, als aufhören unglücklich zu sein.

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Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862)
Oostenrijks zanger, acteur, tonelist in de Biedermeier-periode.

vrijdag 1 april 2011

Grote diversiteit aan opvattingen over (de functie van) de kunst

De een ziet kunst als anarchie [1], een ander daarentegen meent dat (de) kunst constitutief is [2], een derde ziet kunst als overschot [3], en vierde weet zeker dat kunst een tegenbeweging vormt [4]. Kunst beschouwen als utopie is ook een bekend standpunt.
Als we een reeks anonymi mogen geloven, is kunst een vorm van propaganda, of zelfs een revolutie,  dan wel affirmatief. Maar het begrip domheid wordt in die context eveneens genoemd.



Denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.
Friedrich von Schiller (1759-1805)
Die Kunst ist ein Teilzustand des jeweiligen Gesamtzustandes der Gesellschaft und unterliegt wie sie dem Gesetzgeber.

Arno Holz (1863-1929)


Künstler, du bist König: die Kunst ist das wahre Königreich.
Sàr Mérodack  Joséphin Péladan (1859-1918)



Die Kunst ist (. . .) keine Lehrerin und Erzieherin für das unmittelbare Handeln; der Künstler ist nie in diesem Verstande ein Erzieher und Ratgeber; die Objekte, welche die tragischen Helden erstreben, sind nicht ohne weiteres die erstrebenswerten Dinge an sich.
Friedrich Nietzsche (1844-1900)


Bei uns ist die echte Kunst revolutionär, weil sie nur im Gegensatz zur gültigen Allgemeinheit existiert.
Richard Wagner (1813-1883)


Weens kunsthistoricus Joseph
Strzygowski.

Die Kunst ist fast immer harmlos und wohltätig, sie will nichts anderes sein als Illusion.
Sigmund Freud (1856-1939)


Seine Freunde zu befriedigen ist noch lange keine Kunst: sie fängt erst an, wo man die Gleichgültigen aus ihrer Ruhe aufschreckt.
Hans von Marées (1837-1887)


Die künstlich geschaffenen Gesellschaftskörper bedürfen der Gesetze, um sich an der Macht zu halten, und sie bedürfen der Kunst als Machtmitel, um sich anschaulich durchsetzen zu können. Die Kunst uinterliegt diesem Zwange, ist dem Willen der Machthaber preisgegeben. Der Künstler muß die nötige Schmiegsamkeit besitzen, um sich desen Forderungen zu fügen.
Joseph Strzygowski (1862-1941)
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[1] Heinrich Böll (1917-1985)
[2] Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
[3] Kurt Tucholsky (1890-1935)
[4] Friedrich Nietzsche (1844-1900)
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Meer wijze, dan wel minder wijze, woorden over Kunst, maar dan met betrekking tot wetenschap, zijn te vinden in een bijdrage van 2 april 2011, op onze Duitstalige zustersite Kulturtempel (2).