dinsdag 29 juli 2008

Aforistische wijsheden van Johann Wolfgang von Goethe


So war ich oft in Gesellschaft einsam und die völlige Einsamkeit war mir meistens lieber.

Geistes- und Seelenverwandte — auf eben diese Weise können unter Menschen wahrhaft bedeutende Freundschaften entstehen: denn entgegengesetzte Eigenschaften machen eine innigere Vereinigung möglich.

Ein Kerl der alle Menschen hassen, der muss was sein.

Es gibt kein äusseres Zeichen der Höflichkeit, das nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre welche dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.

Was ist's anders als Menschenschicksal, sein Mass auszuleiden, seinen Becher auszutrinken.

Des Menschen grösstes Verdienst bleibt wohl, wenn er die Umstände soviel als möglich bestimmt und sich so wenig als möglich von ihnen bestimmen lässt. Das ganze Weltwesen liegt vor uns, wie ein grosser Steinbruch vor dem Baumeister, der nur dann den Namen verdient, wenn er aus diesen zufälligen Naturmassen ein in seinem Geiste entsprungenes Urbild mit der grössten Ökonomie, Zweckmässigkeit und Festigkeit zusammenstellt. Alles ausser uns ist nur Element, ja, ich darf wohl sagen, alles an uns; aber tief in uns liegt diese schöpferische Kraft, die das zu erschaffen vermag, was sein soll, und uns nicht ruhen lässt, bis wir es ausser und oder an uns, auf eine andere Weise, dargestellt haben.

Nur alle Menschen machen die Menschheit aus, nur alle Kräfte zusammengenommen die Welt. Diese sind unter sich of im Widerstreit, und indem sie sich zu zerstören suchen, hält sie die Natur zusammen und bringt sie wieder hervor. Von dem geringsten tierischen Handwerkstriebe bis zur höchsten Ausübung der geistigen Kunst, vom Lallen und Jauchzen des Kindes bis zur trefflichsten Äusserung des Redners und Sängers, vom ersten Balgen des Knaben bis zu den ungeheueren Anstalten, wodurch Länder erhalten und erobert werden, vom leichtesten Wohlwollen und der flüchtigsten Liebe bis zur heftigsten Leidenschaft und zum ernstesten Bunde, von dem reinsten Gefühl der sinnlichen Gegenwart bis zu den leisesten Ahnungen der entferntesten geistigen Zukunft, alles das und weit mehr liegt im Menschen und muss ausgebildet werden: aber nicht in einem sondern in vielen. Jede Anlage ist wichtig und sie muss entwickelt werden. Wenn einer nur das Schöne, der andere nur das Nützliche befördert, so machen beide zusammen erst einen Menschen aus. Das Nützliche befördert sichselbst, denn die Menge bringt es hervor, und alle können's nicht entbehren: das Schöne muss befördert werden, denn wenige stellen's dar, und viele bedürfen's.

Es kommt darauf an, was einer auf der Waage der Menschheit wiegt, alles Übrige ist eitel.

Des Todes rührendes Bild steht nicht als Schrecken dem Weisen und nicht als Ende dem Frommen. Jenen drängt es ins Leben zurück und lehrt ihn handeln, diesen stärkt es zu künftigem Heil im Trübsaal die Hoffnung. Beiden wird zum Leben der Tod.

Für Sorgen sorgt das liebe Leben
Und Sorgenbrecher sind die Reben
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Afbeelding: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) dicteert zijn secretaris John.

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